Pfarrkirche St. Vinzenz von Paul

 

Der 300. Todestag des hl. Vinzenz im Jahre 1961 gab den Anstoß zur Namensgebung von unserer Kirche und Gemeinde. Der erste Spatenstich für die neue Kirche, lesen wir weiter, die nach dem Namen des hl. Vinzenz benannt werden soll, erfolgte am 21. Februar 1961 und bereits fünf Monate später die Grundsteinlegung.

 

 

Im Jahre des Heils 1963, am 17. März, nahm der hochwürdige Herr Weihbischof Dr. Paul Nordhues die Weihe unserer Kirche in einem feierlichen Gottesdienst vor. Am 1. Januar 1964 wurde durch die Pfarrerhebung die Trennung von der Muttergemeinde St. Marien vollzogen.

 

 

Im Sommer des gleichen Jahres brachte eine Pilgergruppe von einer Wallfahrt zum Grab des hl. Vinzenz in Paris Reliquien des Heiligen nach Witten, wo sie seitdem im Seitenaltar der Kirche ruhen. (weiter: siehe Informationstafel).

 

 

Die Reliquien des hl. Vinzenz sind nicht nur zum Bestaunen. Die Reliquien erinnern uns an den Heiligen, an sein Lebenswerk, auch an seine Worte. In einem Brief über die Liebe zu den Armen schrieb er:

 

 

„Wir sollen das Tun Christi nachahmen: für die Armen sorgen, sie trösten, unterstützen und empfehlen. Weil Gott die Armen liebt, liebt er auch alle Menschen, die die Armen lieben. Darum hoffen auch wir, dass Gott uns wegen der Armen liebt. Wir wollen sie darum besuchen und uns der Schwachen und Armen annehmen. Der Dienst an den Armen ist allem vorzuziehen und ohne Aufschub zu leisten. Braucht ein Armer während der Gebetszeit eine Arznei oder eine Hilfeleistung, so geht ruhig zu ihm und bietet Gott dar, was zu tun ist, als wärt ihr beim Beten geblieben. Lasst euch nicht durch Ängstlichkeit des Herzens oder Gewissensbisse beunruhigen, als hättet ihr wegen des Dienstes an den Armen das Gebet versäumt. Denn es ist keine Vernachlässigung Gottes, wenn ihr wegen Gott von Gott weggeht. Ihr habt eine fromme Handlung unterlassen, um eine andere zu leisten. Bis in unsere Tage hat der hl. Vinzenz als lebendiges Vorbild Menschen zu tätiger Nächstenliebe angeregt. Viele gehen den Weg, den er uns mit Gottes Hilfe der hl Vinzenz gewiesen hat, u.a. in unserer Stadt.“

 

 

Schon über 100 Jahre ist die Stadt Witten durch Vinzentinerinnen im Marienhospital und im St. Josef Altenheim, sowie durch Vinzenzkonferenzen mit dem Namen des Heiligen verbunden. Ähnlich wie der Orden der Vinzentinerinnen im Dienst an den Armen kennt auch der Verein der Vinzenzkonferenz keine nationalen Grenzen. Ein Beispiel dafür aus der letzten Zeit ist der Besuch des Pfarrers Pater Kasimir und Herrn Ingo Golon von der Vinzenzkonferenz in Lemberg, in der Ukraine. Bei ihrem Besuch in der Pfarrei „Muttergottes von der immerwährenden Hilfe“ in Lemberg gründeten sie dort die Vinzenz- und Elisabethkonferenzen.

 


St. Vinzenz möge bei Gott für alle, die sich in diesem Gotteshaus, das seinen Namen trägt, versammel und die vor seinen Reliquien beten, Fürsprecher sein. Der hl. Vinzenz von Paul erinnert uns auch an unser christliches Erbe und ruft uns zur Treue zur Kirche und zu den Werken der Barmherzigkeit auf. Sein Aufruf möge uns zu gleichen Tun aneifern.